FOUR – das Magazin der deas Deutsche Assekuranzmakler GmbH 4 VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN DER INDUSTRIEVERSICHERUNGSMAKLER DER ECCLESIA GRUPPE

FOURwort Resilienz in unsicheren Zeiten Liebe Leserin, lieber Leser, die geoökonomischen Rahmenbedingungen verändern sich derzeit in einer Geschwindigkeit und Tiefe, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht erlebt haben – nicht zuletzt durch den amtierenden US-amerikanischen Präsiden- ten, der das Wort „Überraschung“ im Sekundentakt lebt, um damit die Welt zu fluten. Deutsche Handelsbezie- hungen, auf denen sowohl das inländische als auch das Exportgeschäft lange Zeit ruhten, müssen neu gedacht und umgehend angepasst werden. Als einer der Top-3-Industrieversicherungsmakler mit ausschließlich deutscher Gesellschafterstruktur und als Teil der Ecclesia Gruppe verstehen wir unsere Rolle nicht nur als Risikoberater, sondern auch als Orientierungs- geber für Unternehmen und Institutionen. Wir können die geoökonomischen Veränderungen weder aufhalten noch mildern. Doch wollen wir Ihnen mit diesem Magazin Wege aufzeigen, wie Sie Ihre Risiken besser navigieren können und folglich Ihre Chancen besser erkennen. Neben dem erratischen Kurs der Vereinigten Staaten, wachsenden geopolitischen Spannungen und einer in der Tendenz abkühlenden Weltwirtschaft stellt auch der zunehmende Wettbewerbsdruck – unter anderem durch chinesische Anbieter – Unternehmen und Institutionen in Deutschland vor nie da gewesene Herausforderungen. Annähernd jeder vierte Arbeitsplatz in unserem Land, das hinter China die abhängigste Volkswirtschaft mit dem weltweit größten Handelsbilanzüberschuss ist, hängt am Export – mit den USA als wichtigstem Handelspartner. Mit guten Gründen steht die aktuelle Ausgabe unseres Magazins FOUR daher unter dem Motto „Resilienz“. Hier- mit ist nicht nur die Robustheit eines Geschäftsmodells gemeint, sondern vielmehr die Fähigkeit, sich in Krisen zu behaupten und Hindernisse sowie Unsicherheiten zu überwinden und für sich zu nutzen. Vor diesen vielfältigen Aufgaben steht nunmehr ein Groß- teil der deutschen Wirtschaft; für die plötzlich nicht mehr das Ziel zählt, sondern der Weg – der jedoch erst beim Lau- fen entsteht. Für die Unternehmen und Institutionen ist es deshalb erforderlicher denn je, sich wie in einem Parcours- Lauf zu bewegen: bei dem nicht die Person vorankommt, die stur geradeaus rennt, sondern die, die blitzschnell Hin- dernisse erkennt, ihre Bewegungen daraufhin anpasst und trotz aller Komplexität geschmeidig in Bewegung bleibt. Denn wer damit rechnet, dass der Weg nicht eben ist, handelt wacher, flexibler – und letztlich erfolgreicher. Wer resiliente Strukturen schafft, setzt nicht auf die Illusion dauerhafter Stabilität, sondern auf Flexibilität, Entschei- dungsstärke und strategisches Risikobewusstsein. Lesen Sie unter anderem, inwiefern umfassende Risikomanagement-Stra- tegien die Widerstandsfähigkeit Ihres Unterneh- mens mit Blick auf Betriebsunterbrechungen, Cyberangriffe oder Naturkatastrophen erhöhen; welche besonderen Herausforderungen die Bau- und Immobilienbranche bewegen und wie man diesen gut gerüstet begegnet; welche spürbaren Mehrwerte Unternehmen sowie Mitarbeitende durch eine erfolgreich implemen- tierte betriebliche Altersvorsorge erfahren. Ich lade Sie herzlich ein, diese und weitere verschie- dene Perspektiven der Resilienz für Unternehmen und Institutionen in dieser Ausgabe unseres Magazins FOUR zu entdecken, um aus Unsicherheit Stabilität und aus Wandel Fortschritt zu machen. Ihr Dirk Meyer-Hetling Vorsitzender der Geschäftsführung deas Deutsche Assekuranzmakler GmbH

DEAS FOUR 5 WANDEL 56 Ihr unternehmerisches Handeln wird nicht nur von Entwicklungen in Technologie und Politik beeinflusst – auch der Klimawandel wirkt sich aus. Im Gespräch mit dem Meteorologen und Klimaexperten Sven Plöger schärfen wir Ihren Blick für Herausforderungen sowie Chancen. INNOVATION 66 KI beschleunigt Innovationen in verschiedensten Bereichen. Mit neuen Tools wie cover.property machen wir moderne Technologien für Ihr Risikomanagement und darüber hinaus nutzbar. 74 WEITBLICK Auch im Kredit-Bereich wird KI zunehmend genutzt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie KI gezielt für Ihr Forderungs- management und Ihre Risikoanalysen einsetzen können – rechtssicher und vorausschauend. 82 DYNAMIK Die Anforderungen an Unternehmen steigen kontinuierlich. Mit unserer dyna- mischen Marktexpertise richten wir unser Portfolio stetig an Ihren Bedürfnissen aus und platzieren diese bei starken Partnern. 90 SICHERHEIT Um Ihre Mitarbeitenden zu schützen, verfügen unsere Experten für betriebliche Altersvorsorge über maßge- schneiderte Lösungen, die effektiv auf Ihre Bedürfnisse sowie auf die Ihrer Belegschaft abgestimmt sind.

7 VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN VIEL VIEL BEWEGUNG BEWEGUNG Die jüngsten Entwicklungen ordnen wir sowie führende Experten aus der Wirtschaft und der Atlantik-Brücke für Sie auf nationaler, europäischer und globaler Ebene ein. So beleuchten wir den Status quo und geben Ihnen einen Ausblick: Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich für Sie?

BE WEGUNG 9 Die US-Börsen reagierten ent- sprechend. Nach anfänglichen Verlus- ten erholte sich etwa der S&P 500 zwar langsam, dennoch war sein Wert zum Redaktionsschluss noch geringer als am Anfang von Trumps Präsidentschaft. Das US-Handelsministerium hat zudem eine Senkung des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal 2025 um 0,3 Prozent- geschätzt. Ökonomen hatten zuvor mit einem Wachstum von 0,3 Prozent ge- rechnet. Auch der IWF hat seine Wachs- tumsprognose für die USA deutlich gesenkt. Deutschland stark betroffen Auf dem deutschen Markt herrscht weiterhin Unsicherheit. Deutschland, mit einem aktuellen Exportvolumen von 161,4 Milliarden Euro in die USA, ist von der US-Zollpolitik besonders betroffen. Die Exporterwartungen der Wirtschaft sind deshalb auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen: „Der Zollkonflikt mit den USA hat die Hoffnung auf eine Erholung der Exportwirtschaft unterbrochen. Die hohe Unsicherheit, wie sich die Zölle tatsäch- lich entwickeln, wird die Lage vermutlich weiter verschlechtern“, erklärt Klaus Wohlrabe vom ifo- Institut. Wie es nun weitergehen könnte Die Anfang April angekündigten Zölle auf Importe aus der EU wurden zunächst bis Anfang Juni ausge- setzt. Kurz vor Auslauf dieser Frist, am 25. Mai, droh- te der US-Präsident dann erneut mit Zöllen, diesmal in Höhe von 50 Prozent. Die Wende folgte zwei Tage später. Auf Bitten der EU-Kommission-Präsidentin Ursula von der Leyen setzte er auch diese Maßnahme erneut aus – vorerst bis zum 9. Juli. Die Verhandlungen zwischen der EU und den USA dauern somit an – eine Einigung steht bislang aus. Wohl auch, weil die EU weiterhin an ihrer Strategie festhält: Deeskalation einerseits, klare und entschlossene For- derungen andererseits. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič betonte in diesem Zusammenhang, dass die EU bereit sei, ihre Interessen konsequent zu verteidigen. Optimistischer zeigen sich die beiden Senior-Öko- nomen der Commerzbank, Bernd Weidensteiner und Christoph Balz. Sie halten eine baldige Einigung nach wie vor für wahrscheinlich. Die Entwicklungen der letzten Monate ließen jedoch erwarten, dass es bei den meisten Produkten letztlich bei einem Zusatzzoll von zehn Prozent auf Importe aus der EU bleiben dürfte. Auch im Verhältnis zu China kam es Mitte Mai zu substanziellen Fortschritten und Annäherungen. Beide Länder einigten sich darauf, die gegenseitigen Zölle um insgesamt 115 Prozent zu senken – zunächst befristet für einen Zeitraum von 90 Tagen. Beide Seiten signa- lisierten Gesprächsbereitschaft; in einem kürzlichen Telefonat unterstrichen Vertreter beider Regierungen das gemeinsame Interesse, die Kommunikationskanäle offen zu halten. Eine Entschärfung des Handelskonflikts mit China wäre im Interesse Deutschlands, da Experten befürchten, dass China Europa sonst mit seinen über- schüssigen Waren fluten könnte. Fazit Eine Prognose für die kommenden Wochen und Monate ist weiterhin kaum möglich. Unsicherheit be- stimmt weiterhin die Märkte. Der IWF rät dennoch zu Investitionen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für einige Regionen könnte die aktuelle Zollpolitik zudem positiv wirken: Larry Fink zählt Europa zu den Gewinnern der unsicheren Wirtschaftspolitik. Allerdings müssten Reformen angestoßen werden, um eine langfristige wirtschaftliche Dynamik zu schaffen.

BE WEGUNG 11 #2 Sehen Sie eine langfristig angelegte Strategie hinter den jüngsten Zollentscheidungen der US-Administration und rechnen Sie perspektivisch mit sinkenden oder steigenden Zöllen? Zölle schaffen nur Verlierer. Die Frage ist lediglich, wer am meisten verliert. Diese Erkennt- nis setzt sich auch in den USA immer mehr durch.“ Jörg Rocholl: Zölle schaffen nur Verlierer. Die Frage ist ledig- lich, wer am meisten verliert. Diese Erkenntnis setzt sich auch in den USA immer mehr durch. Denn die Maßnahmen schaden vor allem der US-Wirtschaft selbst und äußern sich in stei- gender Inflation sowie höheren Produktionskosten und damit sinkender Wettbewerbsfähig- keit für amerikanische Unter- nehmen. Eine Rezession in den USA ist deutlich wahrscheinli- cher geworden. Der letzte Rückzieher und das damit verbundene 90-tägige Moratorium sind vor allem auf die Reaktionen der Märkte für amerikanische Staatsanleihen zurück- zuführen. Hier drohte eine weitere Eskalation, die die Finanzierung des Staatshaushalts infrage gestellt hätte. Diese Zuspitzung hat die US-Regierung zum vorläufigen Einlenken gebracht. Daher bleibt die Hoffnung, dass die teilweise diffusen und sich ändernden Be- gründungen für die Zollpolitik einer nüchternen ökonomischen Analyse weichen. Eine ech- te Strategie ist jedenfalls bisher nicht zu erkennen, vielmehr ist es die große Unsicherheit, die als Gift für die Wirtschaft wirkt. Jörg Rocholl #3 Wie sollten sich Deutschland und Europa jetzt positionieren, um eine weitere Handelseskalation zu vermeiden? Jörg Rocholl: Europa sollte vor allem seine Stärke als attraktiver Binnenmarkt einset- zen. Eine differenzierte Gegenstrategie mit Fokus auf sensible, republikanisch geprägte US-Regionen verspricht den größten politischen Hebel. Insbesondere dort, wo wirtschaft- liche Betroffenheit politischen Gegendruck erzeugen kann. Dies war bereits Anfang der 2000er und in Zeiten der ersten Trump-Präsidentschaft ein wirksames Instrument. Gleich- zeitig braucht es entschlossene Handelsdiplomatie und damit Fortschritte bei Abkommen mit anderen Teilen der Welt, zum Beispiel Mexiko oder Indien. Parallel gilt es, in strategisch relevanten Bereichen – wie Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz – europäische Kom- petenzen deutlich auszubauen.

VER ANTWORTUNG Sigmar Gabriel, Vorsitzender der Atlantik-Brücke, warnte schon nach Trumps Wiederwahl vor den Herausforderungen, die aus den USA auf Europa zu- kommen. Gleichzeitig unterstrich er die Wichtigkeit der USA als zentralen Partner für Deutschland. Ohne sie, so Gabriel, drohen die EU und Deutschland zu „provinzialisieren“. Deutschland müsse sich deshalb auf die EU besinnen und versuchen, auf starken europäi- schen Zusammenhalt sowie diplomatisches Geschick zu setzen, um die Beziehung mit den USA aufrecht- zuhalten, ohne sich China zum Gegner zu machen. Europa muss wirtschaftliche Stärke nutzen Die Aussagen behalten auch nach Trumps Amtsan- tritt ihre Gültigkeit. Der wiederentfachte Handelskrieg zwischen China und den USA ist eine Feuerprobe für die EU und die neue Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz. Zeitgleich muss die EU entscheiden, ob und wie sie ein globales Handels- und Wirtschaftssystem stüt- zen will, das die Trump-Regierung bewusst untergräbt. „Europa kann die radikale Ungewissheit made by Trump nicht ignorieren“, schreibt Michael Hüther, Ökonom und stellvertretender Vorsitzender der Atlantik-Brücke. Die Auswirkungen auf die Weltmärkte, aber auch den euro- päischen Binnenmarkt seien einfach zu groß. Zwar sollte die EU weiterhin zu Verhandlungen bereit sein und auch Zollsenkungen auf US-Produkte anbieten, bei denen es an Wettbewerbsfähigkeit in Europa mangelt - dennoch müssten Gegenzölle in Betracht gezogen werden. Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier stimmt ihm zu: „Trumps Ansatz in den internationalen Beziehun- gen besteht darin, jede Interaktion als einen mögli- chen Deal zu sehen.“ Um Trump Paroli zu bieten, müsse Deutschland wirtschaftliche Stärke als Verhandlungs- masse aufbauen. Dazu brauche es wachstumsorien- tierte Politik, zum Beispiel durch das Vorantreiben der Integration in der EU oder Subventionen. Dazu könne man sich die unkomplizierten Förderstrukturen in den USA wie Tax Credits als Beispiel nehmen. Mutige Entscheidungen und Investitionen Die Experten sind sich einig: Deutschland und Euro- pa sind nicht wehrlos. Das öffentliche Verprellen wich- tiger Handelspartner durch Donald Trump eröffnet neue Chancen für Europa und Deutschland. Mit Mut zu Inves- titionen, neuen Abkommen und Reformen kann auch aus dieser Krise ein Weg vorwärts gefunden werden.

BE WEGUNG 15 Was es jetzt braucht, ist verbindliche Technologie-Klarheit und keine unverbindliche Technologie-Offenheit. Nur wenn klar ist, dass ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden, wird die Automobilbranche gezielt in Elektromobilität und moderne Mobilitätslösungen wie Carsharing investieren. Die neue Regierung sendet so leider kein ausreichend starkes Signal an die Weltge- meinschaft für mehr Klimaschutz. Damit würde Deutschland vom ambitionierten Akteur zum Nachzügler – mit fatalen Folgen für das internationale Vertrauen und die globale Klima- politik. #2 Welche Rolle spielen erneuerbare Energien in den USA, welche Entwicklung der Energie- und Klimapolitik ist aus Ihrer Sicht unter US-Präsident Donald Trump zu erwarten – und wie lässt sich darauf sinnvoll reagieren? Claudia Kemfert: Die neue US-Regierung unter Trump versetzt dem globalen Klimaschutz einen Rückschlag. Die USA sind einer der größten Treibhausgasemittenten der Welt, zudem treten sie aus den internationalen Klima-Verhandlungen aus. Die USA setzen verstärkt auf die Förderung fossiler Energien. Dies bedeutet einen schweren Rückschlag für klima- und umwelt- politische Initiativen. Diese Entwicklungen haben nicht nur Auswirkungen auf die USA, sondern auch auf die globale Klimapolitik. Auch wenn die in den vergangenen Jahren vorangebrachte grüne Wirtschaft durch den In- flation Reduction Act (IRA) nicht komplett rückabgewickelt werden dürfte, ist damit zu rechnen, dass der ohnehin schon hohe Anteil fossiler Energien in den USA weiter steigen wird. Erneuer- bare Energien spielen zwar keine große Rolle und Trump behindert den Zubau, wo er nur kann - dennoch lassen sich die Marktgesetze nicht in allen Bundesländern aushebeln. Erneuerbare Energien sind preiswerter als fossile Energien. Unternehmen sollten gerade jetzt in grüne Märkte investieren und so die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Sie können die Lücke schließen, die die USA hinterlässt. #3 Wie sollte sich die EU angesichts der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage sowie der Entwicklungen in den USA in Sachen Klimaschutz und Klimapolitik verhalten? Claudia Kemfert: Die Europäische Union ist aufgrund der US-Politik gefordert, mit ihrem Green Deal und den ambitionierten Klimaschutz-Initiativen gegenzusteuern. Die EU muss mit dem Green Deal nun eine Vorreiterrolle übernehmen, um Klimaschutz Priorität einzuräumen. So lassen sich Unterneh- men der grünen Technologien aus den USA zurückholen. Das Motto muss sein: jetzt erst recht. Das Interview in voller Länge https://qr.ecclesia.de/r/Claudia_Kemfert

VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN ECHTE ECHTE LEIDENSCHAFT LEIDENSCHAFT Die Begeisterung des Vorankommens und des Erfolgs teilen wir – mit einem Team, das mitdenkt, nachhaltig berät und Zukunft mitgestaltet. Lesen Sie im Gespräch mit unserem Geschäftsführer Holger Wendorff, was die deas für Sie und Ihr unternehmerisches Handeln so wertvoll macht und Sie voranbringt.

LEIDENSCHAFT 19 „Eine große Stärke ist unsere Platzierungsstrategie – inklusive internationaler Versicherungsmärkte“ In Zeiten zunehmender globaler Risiken sind Unternehmen mehr denn je gefordert, ihre Resi- lienz zu stärken und sich vor den finanziellen Auswirkungen etwaiger Gefahren zu schützen. Holger Wendorff, Geschäftsführer der deas, spricht über die größten Herausforderungen für die Industriebranche. Im Interview erklärt er, wie die deas mit ihrer Expertise und Kompetenz maß- geschneiderte Lösungen entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit ihrer Kunden zu fördern. Wie gestaltet sich dies konkret? Bitte nennen Sie Beispiele, wie es Ihnen mit Ihrem Geschäftsmodell gelingt, neben traditionellen Risiken auch auf Faktoren wie politische Entwicklungen und steuerliche Veränderungen zu reagieren. Holger Wendorff: Bei der deas verfügen wir über jahrzehntelanges Know-how in der Entwicklung und Im- plementierung von Business-Continuity-Plänen und Er- tragsausfallversicherungen. Diese Instrumente sind ent- scheidend, um die Resilienz unserer Kunden zu stärken. Neu hinzugekommen ist die Notwendigkeit, den Anforde- rungen an die Corporate Sustainability, also der nachhal- tigen Unternehmensführung, gerecht zu werden. Unsere Kunden müssen jetzt und in Zukunft Berichte erstellen, um nachzuweisen, dass sie ordnungsgemäß aufgestellt sind. Hier bieten wir Unterstützung durch spezialisierte Beratungsdienstleistungen. Unser Ansatz ist es dabei, eine multidimensionale Per- spektive einzunehmen und durch die Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Anwälten ein umfassendes Enterprise Risk Management für unsere Kunden zu etablieren. Das be- deutet, dass wir nicht nur traditionelle Risiken betrachten, sondern auch politische Entwicklungen, steuerliche Ände- rungen sowie weitere Faktoren, die die Geschäftsmodelle unserer Kunden beeinflussen können.

Betriebsunterbrechungen, Cyberangriffe, Naturkatastrophen – Gefahren wie diese nehmen stetig zu. Wie motivieren die deas-Mitarbeiten- den ihre Kunden trotz vieler Risiken und Krisen etwas positiver in die Zukunft zu blicken? Wie gestalten sich aktuell und in den kommenden Monaten Ihre Unternehmensziele, welche Erfolge haben Sie bereits erreicht und wie möchten Sie daran anschließen? LEIDENSCHAFT 21 Holger Wendorff: Unsere Teams haben grundsätzlich eine positive Einstellung. Wir sehen uns als Berater, die unseren Kunden helfen, Chancen und Risiken objektiv zu bewerten. Unser Fokus liegt auf der Optimierung der Total Cost of Risks, was bedeutet, dass wir stets nach dem kun- denindividuell besten Verhältnis zwischen Versicherungs- schutz und Selbstbehaltslösungen suchen. Auch wenn die Anzahl der Störfälle zunimmt, setzen wir auf eine transpa- rente und objektive Risikobewertung, um unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen. Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist dabei die För- derung ihres Verständnisses für Risikomanagement. Durch eine umfassende Beratung und transparente Kommunika- tion schaffen wir Vertrauen und geben unseren Kunden die Sicherheit, dass sie auf alle Eventualitäten vorbereitet sind. Unsere positive Grundhaltung und unser lösungsori- entierter Ansatz tragen dazu bei, dass sie trotz der aktuel- len Herausforderungen optimistisch in die Zukunft blicken können. Holger Wendorff: Unsere Unternehmensziele sind da- rauf ausgerichtet, kontinuierlich und auf hohem Niveau zu wachsen. Seit vielen Jahren liegt unsere Kundenbindungs- rate bei über 98 Prozent, was die Kundenzufriedenheit so- wie die Qualität unserer Dienstleistungen widerspiegeln. In den kommenden Monaten möchten wir unsere Marktposi- tion weiter stärken und neue Kunden dazugewinnen. Dabei setzen wir auf eine stabile und langfristige Entwicklung. Darüber hinaus sind wir stolz darauf, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und unsere Mitarbeitenden sowohl fachlich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Durch ge- zielte Schulungen und Entwicklungsprogramme stellen wir sicher, dass unsere Teams stets auf dem neuesten Stand sind und wir bestmögliche Lösungen für unsere Kunden ent- wickeln können. Ein weiterer Erfolg, den wir fortsetzen möchten, ist die Internationalisierung unserer Dienstleistungen. Durch unser eigenes internationales Netzwerk ECCLESIA GLOBAL NETWORK und unsere Partnerschaften mit internationalen Versicherern und Dienstleistern sind wir in der Lage, unse- ren Kunden weltweit erstklassige Lösungen zu bieten.

Was zeichnet Ihre Mitarbeitenden aus und inwiefern profitieren Ihre Kunden vom starken Netzwerk der Ecclesia Gruppe und der Zusammen- arbeit verschiedener Spezialeinheiten und Kompetenzcenter? LEIDENSCHAFT 23 Holger Wendorff: Unsere rund 300 Mitarbeitenden in der Kundenbetreuung zeichnen sich durch ihre hohe Fach- kompetenz, Engagement und die Fähigkeit aus, maßge- schneiderte Lösungen zu entwickeln. Dabei profitieren sie von der starken Unterstützung und den Ressourcen der Ecclesia Gruppe, einschließlich der Zusammenarbeit mit verschiedenen Spezialeinheiten und Kompetenzcentern. Sie ermöglichen es uns, umfassende und spezialisierte Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten, die den indivi- duellen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Wir zeichnen uns durch eine starke Unternehmenskultur aus, die auf Teamwork, gegenseitigem Vertrauen und kon- tinuierlicher Weiterbildung basiert. Wir investieren in die Ausbildung und Förderung unserer Talente durch Schulun- gen, Patenschaften und kollegiale Zusammenarbeit. Darüber hinaus beteiligen wir unsere Mitarbeitenden am Erfolg des Unternehmens und fördern eine offene und unterstützende Arbeitsumgebung. #1Ecclesia

VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN STARKE STARKE PARTNERSCHAFT PARTNERSCHAFT Als Starkregen und übertretende Flüsse zum Krisenfall für den Hauptstandort wurden, galt es, vor allem strukturiert und schnell zu reagieren. In der noch jungen Zusammenarbeit mit der deas gelang dies – nicht zuletzt durch reibungslose Kommunikation aller Beteiligten und langjährige Erfahrung sowie hohe Expertise im Schadenfall.

PARTNERSCHAFT 27 Gerne nehme ich mir persönlich Zeit. JUTTA SCHOMENS Senior Kundenbetreuerin hallen von Grenzebach in Hamlar von einem außer- gewöhnlich heftigen Starkregen getroffen, der in der Region zu schweren Überschwemmungen führte. Der Wasserstand stieg rasch an, der südliche Bereich des Werksgeländes wurde bis zu einer Höhe von 1,40 Meter geflutet. „Es war ein wahr gewordener Albtraum“, be- schreibt Steffen Kaiser die Situation. „Maschinen standen unter Wasser, Strom und IT fielen aus und der gesamte Betrieb kam zum Erliegen.“ Die ersten Stun- den nach dem Hochwasser waren geprägt von Chaos, Notfallmanagement und unklarer Perspektive. Doch in kürzester Zeit formierte Grenzebach selbständig ein internes Krisenteam, das mehrmals täglich zusam- menkam und konstant mit deas in Verbindung stand, um schnell und entschlossen auf die Lage zu reagieren. „Uns war sofort klar, dass wir schnell, unkompli- ziert und vor allem persönlich unterstützen werden“, erzählt Jutta Schomens. „Deshalb standen wir jeder- zeit in engem Austausch mit Grenzebach, um flexibel und sehr zeitnah auf die sich ständig verändernde Lage zu reagieren.“ Ein Beispiel, das die Entschlos- senheit, Kreativität und den Einsatz aller Beteiligten widerspiegelt, beschreibt folgende Situation: Der Leiter des kurzfristig beauftragten Sanierungsunter- nehmens konnte weder mit seinem Fahrzeug noch zu Fuß bis zur Einsatzstelle vordringen. Kurzerhand nahm ihn ein Landwirt mit – in der Baggerschaufel seines Traktors.

PARTNERSCHAFT 29 Vorgehen hochprofessionell.“ Diese Expertise, ge- paart mit dem Engagement und der Besonnenheit des Grenzebach-Teams, ermöglichten es Grenze- bach schließlich, diese einschneidende Erfahrung strukturiert und erfolgreich zu meistern. Insbesondere die Dokumentation des Ertrags- ausfalls wurde frühzeitig aufgesetzt, um eine schnelle Einigung mit den Versicherern zu ermög- lichen. „In solchen Fällen geht es nicht nur um zer- störte Maschinen oder Gebäude, sondern vor allem auch um den Ausfall der Produktion. Und hier war die vorbereitende Arbeit entscheidend“, erklärt Thomas Hergarten. „Dazu haben wir die Gesamtauf- gabe in kleinere, gut handhabbare Schritte unter- teilt und diese konsequent abgearbeitet“, betont Jutta Schomens. So sorgte das Team der deas da- für, dass alle Schritte und Dokumentationen effizi- ent und in der richtigen Reihenfolge bereitgestellt wurden. Diese koordinierte Arbeitsweise war der Schlüssel zum Erfolg und ermöglichte eine schnelle und reibungslose Schadenregulierung. Schnelle Regulierung durch enge Abstimmung mit den Versicherern Zeit und Liquidität sind in derartigen Ausnahme- situationen immer entscheidende Faktoren. Thomas Hergarten erklärt: „Je strukturierter und transparen- Vorher-Nachher-Bilder Bürogebäude ter die Vorbereitung, desto schneller kann ein Versi- cherer agieren und regulieren – und genau das war unser gemeinsames Ziel.“ Diese Strategie wurde von deas konsequent verfolgt, um eine zügige und effizi- ente Schadenregulierung zu gewährleisten. „Ich war überrascht, wie tief deas eingestiegen ist, um sicher- zustellen, dass jeder Schritt richtig gemacht wird“,

PARTNERSCHAFT 31 Gerne nehme ich mir persönlich Zeit. THOMAS HERGARTEN Spartenleiter Sachversicherung aufeinander eingespielt und das Vertrauen zueinan- der war sofort spürbar. Für Jutta Schomens ist ge- nau das die Grundlage für nachhaltige Kundenbezie- hungen: „Wir wollen nicht nur im Schadenfall präsent sein. Unser Anspruch ist es, unsere Kunden über Jah- re hinweg zu begleiten – mit Vertrauen, klarem Blick und persönlicher Nähe.“ Das Hochwasser hat bei Grenzebach nicht nur Schäden hinterlassen, sondern auch neue Chancen eröffnet. Der Wiederaufbau ist fortgeschritten, Mo- dernisierungen sind angelaufen und Prozesse neu aufgesetzt. Themen wie Cyberversicherung und in- ternationale Deckungskonzepte stehen heute auf der Vorher-Nachher-Bilder Lager/Logistik

Individuelle Kompetenz. Gemeinsame Stärke. Der Industrieversicherungsmakler der Ecclesia Gruppe object-exclude bullseye-arrow Gemeinsam stark sind wir mit der Ecclesia Gruppe – dem größten deutschen Versicherungsmakler für Unternehmen und Institutionen. Als integrierter Spezialdienstleister für Industrie, Mittelstand und Gewerbe bieten wir Ihnen ganzheitliche Versicherungs- und Risiko- beratung zu besten Bedingungen und Preisen. industry-windows users chevron-right 750 Unternehmen mit hohem Bekanntheitsgrad gehören zu unseren Kunden chevron-right 300 Mitarbeitende mit Industrie-Expertise an 12 Standorten chart-userchart-user globe ≈ 35.000 Schadenfälle unserer Kunden werden jährlich durch uns begleitet chevron-right 170 Länder, in denen wir international durch unser ECCLESIA GLOBAL NETWORK vertreten sind user-shield magnifying-glass-chart Im Schadenfall kümmern sich unsere eigenen Expertinnen und Experten um die Leistungssicherung und begleiten Sie entlang des gesamten Prozesses. Mit unserer Risikoanalyse Ihres Unternehmens identifizieren wir Ihr individuelles Gefahrenprofil und zeigen maßgeschneiderte Lösungen auf. Ihre Risiken sind unsere Stärke.

#2 PARTNERSCHAFT 35 eben nicht in der häufig von Versicherern zitierten „Regulierungspraxis“ untergehen. Hier punkten wir insbesondere mit unserem Projektteam-Ansatz bei Großschäden: So vereinen wir die Elemente Projektmanagement, Versicherungsrecht, Vertragsrecht und die techni- sche Fachexpertise für eine integrative Schadenbegleitung im Sinne des Kunden. Überdies ist ein Geschäftsführer als wesentlicher Teil unseres Großschaden-Services bei besonders komplexen Schadenverhandlungen Teil des Projekt-Teams – mit diesem Ansatz bringen wir unsere Kunden stets auf fachliche Augenhöhe mit den Schadenspezialisten der Versicherer. Welche Entwicklungsschritte gab es im Schadenmanagement bereits bis heute? Wir verfügen als derzeit ein- ziger Makler in Deutschland über eine auf Schaden fokussierte Einheit mit mehr als 200 Mitar- beitenden.“ Gerhard Kulbarsch: Der ste- te Wandel in der Rechtsprechung und in Technologien, aber auch der Fachkräftemangel bei den Ver- sicherern erfordert ein hohes Maß an permanenter Kompetenz-Ent- wicklung auf unserer Seite. So stel- len wir sicher, Schäden für unsere Kunden effizient zu begleiten und die vereinbarten Leistungsrechte aus ihren Versicherungsverträgen zu wahren und durchzusetzen. Dabei mit dem allgegenwärtigen Wandel in Rechtsfragen, Technologien und Versicherer- Strategien im Sinne unserer Kunden Schritt zu halten, ist unsere erklärte Mission. Gerhard Kulbarsch #3 Erinnern Sie sich an einen besonders komplexen Schaden und daran, wie deas hier erfolgreich begleitet hat? Gerhard Kulbarsch: Eigentlich birgt jeder (große) Schaden besondere Herausforderungen und Gegebenheiten. Dies gilt es zunächst bewusst und präzise gemeinsam mit dem Kunden zu analysieren. Gut erinnere ich mich an einen schweren Brandschaden, der eine Betriebsunter- brechung von etwa drei Jahren nach sich zog. Bemerkenswert dabei war insbesondere die Gestaltung eines sinnvollen Schadenminderungs- und Wiederaufbau-Konzepts, das wir mit zahlreichen Parteien erarbeiten, verhandeln und umsetzen mussten. Hier galt es, teilweise stark unterschiedliche Rollen und Interessenslagen der Stakeholder zusammenzubringen: An einem Tisch mit uns saßen die Regulierungskommission der Versicherer, diverse Sachver- ständige für unterschiedliche technische und betriebswirtschaftliche Sachgebiete sowie die Geschäftsführung, Gesellschafter und der technische Leiter des Kunden. Und da es – insbe- sondere bei einem solch verheerenden Schaden – naturgemäß und verständlicherweise nicht ohne menschliche Emotionen zugeht, war neben all der Sach- und Fachkunde ein hohes Maß an Mediations- und Kommunikationskompetenz gefragt. Schlussendlich haben wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt, das dem Kunden die Fortführung des Betriebs sicherte.

VER ANTWORTUNG VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN KLARER KLARER SACHVERSTAND SACHVERSTAND Manager benötigen transparente Informationen zu ihren Haftungsrisiken und entsprechend belastbare D&O-Absicherung. Wir kennen die potenziellen Stolpersteine, die neue Anforderungen an die Manager- und die Betriebs- und Produkthaftpflicht stellen. Unsere Experten beraten Sie umfassend sowie ganz in Ihrem Sinne.

VER ANTWORTUNG D&O-Versicherung ist deshalb so anzu- passen, dass dieses auch für Haftungsfäl- le im Zusammenhang mit der Integration neuer Technologien und der Umsetzung von ESG-Strategien ausreichenden Schutz bietet – individuell abgestimmt auf die jeweiligen Haftungsrisiken. Ein weiterer hinzukommender Risi- kofaktor ist die fortschreitende Digita- lisierung und der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). „Auch hier könnten Manager künftig stärker für Fehlentscheidungen im Umgang mit KI, Daten und digitalen Geschäftsmo- dellen haftbar gemacht werden“, sagt Sandra Dammalacks. Die Expertin weist dabei auch auf das Risiko durch Cyber- angriffe hin: „Angesichts zunehmender Cyberangriffe ist es unerlässlich, dass Unternehmen IT-Sicherheitsmaß- nahmen verstärken und regelmäßig den bestehenden Versicherungsschutz über- prüfen.“ Nur so können sie finanzielle Schäden vermeiden. ihre Bedarf unabhängig von der Unternehmens- größe Die Anforderungen an den Versiche- rungsschutz unterscheiden sich je nach Größe und Branche des Unternehmens. Auch Manager kleiner und mittelstän- discher Unternehmen können hohen Haftungsrisiken ausgesetzt sein, gerade wenn diese wirtschaftlich angeschlagen sind. „Daher ist es entscheidend, auf risikogerechte und bedingungsseitig weitreichende Versicherungslösungen zu setzen“, erklärt die Expertin. „Wir sind in der Lage für alle Unternehmen – vom Mittelstand bis zum Großkonzern – maß- geschneiderte Versicherungslösungen zu erarbeiten und im Markt zu platzieren. Hier macht sich die besondere Stärke der deas bemerkbar.“

SACHVERSTAND 41 Zusammenarbeit mit unseren Kunden stellen sicher, dass der Versicherungsschutz regelmäßig geprüft und bei Bedarf angepasst wird. So sind potenzielle Haftungsrisiken bestmöglich abgesichert – und das zu erstklassigen Konditionen, die wir unter anderem aufgrund der großen Einkaufskraft unserer gesamten Unternehmensgruppe erzielen können.“ Jörg Linnert ergänzt: „Unternehmen sind gefor- dert, ihre Betriebs- und Produkthaftpflichtversiche- rung stets an bestehende und insbesondere neue Ri- siken anzupassen. Eine regelmäßige Überprüfung der Risikomanagement-Strategien ist entscheidend, um langfristig Resilienz und Flexibilität zu gewährleisten. Als Partner an der Seite unserer Kunden sorgen wir dafür, dass ihre Versicherungslösungen stets den aktuellen Herausforderungen gerecht werden.“ JÖRG LINNERT Spartenleiter Haftpflicht, Unfall und Rechtsschutz Gerne nehme ich mir persönlich Zeit. „Wir bei deas stellen sicher, dass unsere Kunden auf Basis unserer umfassenden Risikoanalyse durch maßgeschnei- derte und umfassende Versicherungslösungen auch im Hinblick auf neu hinzugekommene rechtliche Anforde- rungen abgesichert sind – so minimieren wir potenzielle Haftungsrisiken“, ordnet Jörg Linnert die Lage ein. Er hebt hervor, dass Unternehmen mit internationa- ler Ausrichtung und höherer Komplexität ebenfalls vor besonderen Herausforderungen stehen. „Sie müssen sicherstellen, dass ihre Betriebs- und Produkthaftpflicht- versicherung weltweit gültig ist und die spezifischen, rechtlichen Anforderungen des jeweiligen Landes be- rücksichtigt werden“, so der Haftpflichtexperte. Die Komplexität der globalen Märkte, der deas auch gemeinsam mit ihrem weltweiten Partnernetzwerk ECCLESIA GLOBAL NETWORK in mehr als 170 Ländern begegnet, erfordert präzise und maßgeschneiderte Versicherungslösungen, die sowohl lokale als auch internationale Risiken abdecken. Risikomanagement-Strategien als dynamischer Prozess für eine sichere Zukunft Beide Experten betonen die Bedeutung eines kontinuierlichen Controllings und einer Weiterent- wicklung der Risikomanagement- Strategien, um die Resilienz von Unternehmen zu stärken. Sandra Dammalacks: „Wichtig ist, nicht nur auf bestehende gesetzliche Anforderungen zu reagieren, son- dern proaktiv zukünftige Risiken zu antizipieren – insbesondere in der D&O-Versicherung, in der die Haftung für die Geschäftsführung zunehmend komplexer wird. Unser starkes Know-how sowie die enge

VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN UMFASSENDE UMFASSENDE STABILITÄT STABILITÄT Wir nutzen die Synergien innerhalb unserer Unternehmensgruppe – für effiziente Absicherung und erfolgreiches Immobilienmanagement. Lesen Sie in diesem Kapitel mehr über die effektive Verzahnung unserer Spezialeinheiten und wie unsere gebündelte Expertise uns befähigt, bestmögliche Lösungen für komplexe Themen umzusetzen.

STABILITÄT 45 Gefahren an, die auf den Baustellen lauern“, sagt Cedric Lichte. „Vor allem mit unserer kombinierten Bauprojekt-Premium-Versicherung, bei der wir alle Baubeteiligten vom Planer bis zum Bauunternehmen in nur einem einzigen Versicherungsvertrag schnitt- stellenfrei versichern.“ Um komplexe Schadensituationen effizient im Sinne aller Baubeteiligten zu lösen, ist diese innovati- ve Versicherungslösung hilfreich. „Auf Großbaustellen laufen mitunter mehr als 200 Baubeteiligte über das Gelände. Daher ist es immer wieder herausfordernd, hier den tatsächlichen Schaden- verursacher ausfindig zu machen“, berichtet der Lei- ter des Construction-Kom- petenzcenters. „An dieser Stelle setzt unser Baupro- jekt-Premium-Konzept an. Wir reduzieren mit dieser Police die Komplexität und müssen nicht mehr aufwen- dig aufklären, wer das Ver- schulden tatsächlich trägt.“ Damit können nicht nur die Arbeiten im Falle eines Schadens und einem damit einhergehenden Baustel- lenstillstand schnellstmöglich fortgesetzt werden. Nebenbei wird auch für eine kooperativere Zusam- menarbeit und ein Stück weit für „Frieden am Bau“ gesorgt – alles essenzielle Faktoren, um Projekte zur Zufriedenheit aller Baubeteiligten realisieren. die Insolvenz geschlittert ist“, betont Cedric Lichte. „Diese Themen sind nicht versicherbar und fallen in die Kategorie unternehmerisches Risiko, welches Bauherren tragen. Aber daneben gibt es viele Scha- denszenarien, die sich versichern lassen. Wir haben noch die schrecklichen Bilder aus dem Ahrtal im Kopf. Durch derartige Klimaereignisse, die weiter zuneh- men, erleben wir massive Überschwemmungs- und Starkregenereignisse, die Bauvorhaben erheblich beschädigen und gleichzeitig zu einem Bauverzug führen können.“ Losgelöst von Naturgefahren sind auch Feuerereignisse – zum Beispiel durch Brandstiftung – oder ein Baukran, der durch Überlast umstürzt und das Gebäudedach durchschlägt, mög- liche Ursachen für gravierende Schäden. Wenn sich die geplan- te Fertigstellungszeit von Bauprojekten ver- zögert, drohen Kun- den dadurch immense Vermögensschäden. rät Cedric Lichte deshalb: „Über sogenannte Bau-Betriebsunterbre- chungsversicherungen, die auch Bestandteil unserer Bauprojekt-Premium-Police sind, lassen sich diese Vermögensschäden bestmöglich absichern.“ Wir sorgen mit der Baupro- jekt-Premium-Police dafür, dass bei Schadenfällen auf der Baustel- le der Aufwand für unsere Kunden auf ein Minimum reduziert und eine zügige Schadenregulierung sichergestellt wird.“ Cedric Lichte „Baustellenstillstände können aus unterschied- lichsten Gründen entstehen. Zum Beispiel auch, weil der Generalunternehmer in

STABILITÄT 47 viele spannende Bauvorhaben, wie zum Beispiel den Neubau eines Forschungscampus mit einer Investi- tionssumme von 700 Millionen Euro, die Erweiterung eines Universitätscampus mit einer Milliarde Euro sowie zahlreiche Neubauten im Gesundheitswesen, welche nicht selten ebenfalls Investitionsvolumina von mehr als einer Milliarde Euro erreichen.“ Förderung einer kooperativen Kultur auf den Baustellen Entscheidend für den Erfolg ist für Cedric Lichte hierbei vor allem eines: der generelle Anspruch, die hoch spezialisierte Fachexpertise eigenständig auf- zubauen und vorzuhalten, um sehr autark agieren zu können. „Bei Bauvorhaben mit äußerst komplexen Bauvertragsgestaltungen wie Projekte, die im Rah- men integrierter Projektabwicklungen (IPA-Projekte) durchgeführt werden, kooperieren wir zusätzlich eng mit einer renommierten Rechtsanwaltskanzlei, die sich auf Bau- und Architektenrecht spezialisiert hat. Darüber können wir konkrete Haftungssituationen noch tiefgründiger bewerten und den Versicherungs- schutz maßgeschneidert auf das Bauvorhaben an- passen – ohne zusätzliche Kosten für unsere Kunden generieren wir durch diese Kooperation einen ent- scheidenden Zusatznutzen.“ Durch den von Cedric Lichte genannten neuen Trend der integrierten Projektabwicklung (IPA) wird eine kooperative Kultur auf den Baustellen geför- dert. Dieses Modell, das in den USA und Australien schon länger bekannt ist, gewinnt zunehmend auch in Deutschland an Bedeutung – insbesondere bei Groß- bauvorhaben. Einen weiteren Trend beschreibt der Leiter von ecconstruction ebenfalls: Neuartige Bau- methoden wie Holz-Hybridbau gehören mittlerweile zu unserem Alltag. Diese Bauweise reduziert den CO2- Fußabdruck erheblich. Versicherer begegnen diesem Thema aufgrund höherer Schadenkosten aber mit Zurückhaltung. Hier muss ein Umdenken stattfinden, damit solche Bauvorhaben zukünftig umfassend ver- sichert werden können. IPA - ein internationales Erfolgsprojekt Zum Hintergrund: Die Integrierte Pro- jektabwicklung (IPA) ist seit mehr als 20 Jahren ein international praktiziertes und erprobtes Projektabwicklungsmodell für anspruchsvolle Bauprojekte. Ausgestal- tungen dieses Modells sind in den USA und Kanada unter der Bezeichnung „Integrated Project Delivery (IPD)“ und in Australien und Finnland unter der Bezeichnung „Project Alliancing“ bekannt. ermöglichen, ihre komplexen Projektziele zu erreichen. Das Kompetenzzentrum für In- tegrierte Projektabwicklung (IPA Zentrum) ist die zentrale Plattform, um Projektbe- teiligte in der Bauwirtschaft zu befähigen, mit Modellen der IPA komplexe Bauvor- haben erfolgreich zu realisieren. IPA trägt damit maßgeblich dazu bei, die bauliche Infrastruktur in allen Lebensbereichen der Gesellschaft bedarfsgerecht und res- sourcenschonend herzustellen sowie auf- rechtzuerhalten. Im Rahmen des IPA-Modells wird das Ziel verfolgt, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Projektbeteiligten Weitere Infos unter www.ipa-zentrum.de

STABILITÄT 49 Thorsten Köcher. „Unsere Expertise umfasst ins- besondere objektbezogene Versicherungen und ein umfassendes Projektmanagement. Damit wollen wir unseren Kunden maßgeschneiderte und zukunftsori- entierte Lösungen bieten.“ Durch gebündelte Expertise Projekte effizient managen Eine der größten Herausforderungen in der Immobi- lienbranche sei schon immer die Informationsasymme- trie gewesen. Mit den neuen digitalen Lösungen könne man diesem Problem effektiv begegnen, indem man alle relevanten Daten transparent und in Echtzeit zur Verfü- gung stelle. Dies erleichtere es Käufern und Verkäufern, fundiertere Entscheidungen zu treffen. Thorsten Köcher berichtet auch von konkreten Projekten, die sein Team bei Real Estate Solutions vorantreibt: Für deas Real Estate Solutions ist die unter- nehmensgruppeninterne Zusammenarbeit mit dem Construction-Kompetenzcenter (ecconstruction) von zentraler Bedeutung, da viele Projekte sowohl den Bau- als auch den Immobilienbereich betreffen und so der Lebenszyklus einer Immobilie von Anfang an begleitet werden kann. Thorsten Köcher: „Durch die enge Kooperation können wir unsere Expertise bün- deln. Dies ermöglicht uns, komplexe Projekte effizi- ent zu managen, optimal auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen und ihre Objekte umfassend aus einer Hand begleiten zu können.“ Wir arbeiten an einer Platt- form, die sämtliche Prozesse von der Immobiliensuche über die Finanzierung bis hin zur Verwal- tung digitalisiert und vernetzt.“ Thorsten Köcher Diese Plattform soll nicht nur den Zugang zu Immobi- lien erleichtern, sondern auch den gesamten Lebens- zyklus einer Immobilie effizienter gestalten.

Jetzt vernetzen! Stets informiert – Stets informiert – auch auf LinkedIn auch auf LinkedIn K APITELTHEMA INFORMIERT MIT I DEAS Das Wesentliche vor Augen Information. Zahlen, Daten, Fakten aus der Versicherungswelt – aufberei- tet aus Ihrem Blickwinkel. Innovation. Den Herausforderungen von morgen schon heute mit guten Ideen begegnen. Inspiration. Blicken Sie mit uns über den Horizont hinaus. Melden Sie sich direkt über den QR-Code an und erhalten Sie regelmäßig unseren kostenlosen i deas-Newsletter. www.deas.news/anmeldung

STABILITÄT 53 Facettenreiche Kompetenzen für optimalen Kundennutzen Cedric Lichte und Thorsten Köcher sind sich einig, dass sich die Zusammenarbeit ihrer Bereiche von Beginn an intensiv und produktiv gestaltet. „Unsere Kooperation hat im letzten Sommer begonnen“, er- klärt Thorsten Köcher. Die enge Verzahnung ist von großer Bedeutung, da sowohl Bestandskunden als auch neue Investoren immer mehr Pro- jekte umfassend absichern möchten. Aufgrund der Komplexität von Real-Estate-Projekten gestaltet sich die Absicherung sehr beratungs- und betreuungsintensiv – bestmögliche Lösungen lassen sich nur durch Expertentum erreichen. Der Leiter von Real Estate Solutions be- tont daher, dass die Expertise des Teams von ecconstruction „vor allem bei komplexen Projekten wie etwa Großbauvorhaben“ unersetzlich ist. Ein konkretes Beispiel für die Kooperation der beiden Ex- pertenteams ist die gemeinsame Betreuung und Begleitung von Bestandsbauten und Sanierungen. „Hier müssen bestehende Sach- versicherungen und neue Construction-Deckungen genau aufein- ander abgestimmt werden, um einen schnittstellenfreien Versiche- rungsschutz zu gewährleisten“, berichtet Cedric Lichte. „Unser Ziel ist es, unsere Kunden vor unnötigen Doppelversicherungen zu be- wahren und gleichzeitig einen umfassenden Versicherungsschutz zu bieten.“ Diese abgestimmte Herangehensweise bietet den Kunden nicht nur eine erhebliche Kostenersparnis, sondern auch den Vorteil einer lückenlosen und effizienten Versicherungsabdeckung. Nachhaltiges Bauen und ESG-Kriterien im Fokus Ein zentrales Thema der Synergien der beiden Geschäftsbereiche ist das nachhaltige Bauen und damit der Einfluss von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) auf Immobilien. Cedric Lichte

STABILITÄT 55 Köcher. Für die Kunden bedeutet dies einen deutlich verbesserten Zugang zu wichtigen Informationen und eine vereinfachte Verwaltung ihrer Projekte. Positive Aussichten trotz Herausforderungen Cedric Lichte ist überzeugt, dass die Ecclesia Gruppe insbesondere im Bereich des nachhaltigen Bauens und der ESG-Kriterien eine Vorreiterrolle einnehmen wird. Die sich verändernden Marktbedingungen ste- hen aber ebenfalls – und aktuell mehr denn je – im Fo- kus. Cedric Lichte: „Die politischen Entwicklungen und die neue Regierung in Deutschland könnten den Woh- nungsmarkt stark beeinflussen. Wir erwarten, dass es neue Förderprogramme und Subventionen geben wird, um den Wohnungsbau zu beleben.“ Insgesamt könnten diese Entwicklungen für die Baubranche und damit für ecconstruction und Real Estate Solutions neue Chancen eröffnen. Auf internationaler Ebene haben die jüngsten Aktivitäten der Trump-Regierung hingegen erste ein- schränkende Auswirkungen auf die Branche. So kommt es aufgrund dessen vor, dass in Deutschland agierende Operating Partner innerhalb eines Joint Ventures mit einem amerikanischen Investor bereits beschlossene Immobilienkäufe auf Eis legen. Hintergrund sind die Ent- scheidungen der Geldgeber, aufgrund der unsicheren Entwicklungen im Handelsabkommen Investitionen zu pausieren, bis wieder mehr Planungssicherheit besteht. Die Ecclesia-Experten zeigen sich trotz aktueller politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen optimistisch. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unse- ren Kunden auch in Zukunft bestmögliche Lösungen bieten können“, sagt Thorsten Köcher. „Unsere Anpas- sungsfähigkeit und proaktive Herangehensweise soll den Kunden helfen, sich in einem dynamischen Markt- umfeld erfolgreich zu behaupten.“ Fazit Die enge Zusammenarbeit und die strategische Aus- richtung der beiden Geschäftsbereiche Real Estate Solu- tions und ecconstruction tragen dazu bei, dass Kunden umfassend und effizient betreut werden können. In einer bewegten Welt darf niemand stehen bleiben. Um Heraus- forderungen anzunehmen und aufkommende Hinder- nisse zu überwinden, bedarf es einer Fokussierung auf die eigenen Stärken und dem Finden von nachhaltigen Lösungen – und starken Partnern. So ist auch die Koope- ration zwischen den beiden Bereichen ein gelungenes Beispiel für erfolgreiche Teamarbeit und Synergienut- zung innerhalb der Ecclesia Gruppe. Die gemeinsame Expertise und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Teams und Strukturen sichern den langfristigen Erfolg und die Zufriedenheit der Kunden – durch die Schaffung von Kundenvorteilen mit innovativen Lösungen, die weit über klassische Dienstleistungen hinausgehen.

VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN FORTSCHREITENDER FORTSCHREITENDER WANDEL WANDEL Damit geht unter anderem wachsende ESG-Verantwortung für Unternehmen einher. Im Gespräch mit dem Meteorologen und Klimaexperten Sven Plöger schärfen wir Ihren Blick für Herausforderungen sowie Chancen, die der Klimawandel mit sich bringt. Wie können Sie diese in Ihrem unternehmerischen Alltag effektiv nutzen?

TR ANSPARENZ Inwiefern hat sich die Wetter- vorhersage in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Welche aktuellen Ereignisse und Entwicklungen beeinflussen Ihrer Meinung nach die Wahrnehmung und den Umgang mit dem Klimawandel? Sven Plöger: Die Fortschritte in der Technologie und der Computermodellierung haben die Wettervorhersage revolu- tioniert. 1985 war die Vorhersage für den morgigen Tag gerade einmal so gut wie diejenige für den dritten Tag heute. Das ist ein deutlicher Fortschritt. Außerdem hat die Verbesserung der Satelliten- und Radartechnologie unsere Fähigkeit, extreme Wetterereignisse frühzeitig zu erkennen, erheb- lich verbessert. Sven Plöger: Die Vielzahl an Krisen, wie die US-amerika- nische Wahl, Corona, Finanz- und Energiekrisen sowie der unerträgliche Krieg in Europa, führen dazu, dass das Thema Klimawandel bei vielen Menschen in den Hintergrund ge- rückt ist. Das ist problematisch, weil die physikalischen Ent- wicklungen, die wir heute sehen, genau das bestätigen, was die Wissenschaft bereits vor 30 oder sogar 40 Jahren pro- gnostiziert hat. Die Energie, die wir in das System bringen, führt zu extremeren Wetterereignissen, und das ist physika- lisch nicht verwunderlich.

Wie lassen sich die Menschen motivieren, positive Entwicklungen zu erkennen und bewusster wahrzunehmen? Warum werden schlechte Nachrichten oft intensiver verfolgt als gute? Gibt es eine Geschichte, die Sie besonders beeindruckend finden? WANDEL 61 Sven Plöger: Wir fokussieren uns oft zu sehr auf das Nega- tive, insbesondere in der medialen Berichterstattung. Es ist wichtig, auch die Dinge zu betrachten, die erfolgreich funk- tionieren. Wir müssen unseren Blickwinkel ändern und uns auf begründeten Optimismus konzentrieren. Das bedeutet, die po- sitiven Ansätze und Erfolge in den Vordergrund zu stellen und daraus Motivation für weitere Schritte zu ziehen. Der Schlüssel liegt darin, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen, und ihnen die Relevanz dieser Themen in ihrem eigenen Leben zu zeigen. Jeder hat unterschiedliche Lebenssituationen und Möglichkeiten zu handeln. Es geht darum, aufzuklären und zu sensibilisieren, ohne belehrend zu wirken. Wenn wir die Fakten klar und verständlich kommunizieren und gleichzeitig zeigen, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann, können wir mehr Menschen dazu bewegen, aktiv zu werden. Sven Plöger: Das Phänomen „Bad news are good news“ liegt in unserer menschlichen Natur. Studien zeigen, dass Menschen fünf- bis zehnmal gelobt werden müssen, um eine Kritik zu verkraften. Wir haben einen riesigen Fokus auf das Negative und tun uns schwer, positive Nachrichten wahrzu- nehmen. Wenn in Ihrer Straße etwas Tragisches passiert, sind alle hellhörig und wollen wissen, was los ist. Sagt jemand einen klugen Satz, interessiert das selten jemanden. Diesen Blick- winkel zu überwinden, ist eine Herausforderung, der ich mich in meinen Vorträgen stelle, indem ich auch Geschichten erzäh- le, die erfolgreich verlaufen. Sven Plöger: Ja, die gibt es. Mein australischer Freund Tony Rinaudo hat 2018 den „Right Livelihood Award“, manchmal auch „Alternativer Nobelpreis“ genannt, gewonnen, nachdem er die Methode „Farmer Managed Natural Regeneration“ (FMNR) ent- wickelte. Tony entdeckte bei seinen Nachforschungen vor Ort, dass viele scheinbar abgestorbene Pflanzen noch Verbindung zum Grundwasser hatten. Das war die Basis für sein nachhalti- ges, später ausgezeichnetes Konzept. Durch das Beschneiden konkurrierender Äste und ein Entwicklungshilfeprojekt konnte nach elf Jahren im betroffenen Gebiet ein neuer Wald entste- hen. Die Böden kühlten ab, Wasserquellen entstanden, und die Menschen konnten wieder Landwirtschaft betreiben und ihre Lebenssituation verbessern. Das ist eine Erfolgsgeschichte, bei der eine „kleine nachhaltige Welt“ entstanden ist.

WANDEL 63 Wie lässt sich die Dringlichkeit dieser Thematik besser vermitteln? Sven Plöger: Es ist wichtig, die langfristigen Vorteile zu verstehen. Ökonomische Studien zeigen, dass jeder Euro, der nicht in den Klimaschutz investiert wird, später mit zwei bis elf Euro zurückgezahlt werden muss. Wir müssen erkennen, dass jetzige Investitionen notwendig sind, um zukünftige Kos- ten zu minimieren. Wie können wir Begeisterung für Transformation und Veränderung wecken? Sven Plöger: Wir müssen den Fokus auf die Chancen und Möglichkeiten legen und immer wieder beginnen, unsere Kraft auf positive Veränderungen zu richten. Deutschland war im- mer ein Land der Erfinder und Innovatoren. Wir müssen diese Tradition fortsetzen und Begeisterung für neue Ideen wecken. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern kontinuierlich kleine Schritte in die richtige Richtung zu gehen. Was ist im Hinblick auf die Natur- katastrophen Ihre Botschaft an die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft? Sven Plöger: Wir müssen die Realität akzeptieren und handeln. Die physikalischen Gesetze ändern sich nicht, egal wie sehr wir uns eine andere Welt wünschen. Die Realität wird immer gegen unsere Wünsche gewinnen. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Das erfordert Haltung, Sachverstand und die Bereitschaft, not- wendige Veränderungen anzugehen.

WANDEL 65 #2 Sind parametrische Versicherungen vor diesem Hintergrund ein Thema, das an Bedeutung gewinnt oder handelt es sich hierzulande weiterhin um eine Randerscheinung? Thomas Hergarten: Derzeit ist es für die meisten Unternehmen möglich, den für sie er- forderlichen Versicherungsschutz gegen Elementarschäden einzukaufen – und zwar mit der erforderlichen Kapazität und zu einem risiko- und marktgerechten Preis. Eine parametrische Deckung bietet hierfür keine wirkliche Alternative und eignet sich ausdrücklich nicht als „Prämieneinsparmodell“. Dort, wo der klassische Versicherungsschutz nicht möglich ist, kann über eine parametrische Deckung eine Möglichkeit geschaffen werden, die bilanzgefähr- denden Risiken abzusichern. Die Leistung bemisst sich an der Realisierung im Vorfeld fest vereinbarter Parameter. Der Schaden muss dann nicht im Einzelnen nachgewiesen werden. Damit ergibt sich eine zweite Motivation für den Abschluss einer parametrischen Deckung: Unternehmen benötigen „im Falle eines Falles“ sehr schnell wieder Liquidität, um handlungs- fähig zu bleiben. Gerade für Unternehmen, die eine Vielzahl von Standorten in einer Region betreiben, kann es sinnvoll sein, zur Sicherung der Liquidität eine parametrische Deckung einzurichten. Die „normale“ Elementarschadenversicherung kann darauf aufsetzen. Die parametrische Deckung wird in Deutschland – zumindest für deutsche Risiken – eher die Ausnahme bleiben als zur Regel werden und nur in Gebieten stärker in Betracht gezo- gen, in denen keine Absicherung gegen einzelne Naturgefahren möglich ist, beziehungsweise angeboten wird. Dies ist in Deutschland insbesondere für Unternehmen interessant, die in unmittelbarer Flussnähe liegen. Darüber hinaus gibt es Risiken, die über eine herkömmliche Deckung nicht versichert werden können, beispielsweise Trockenheit in Brandenburg und Niedrigwasser am Rhein. International wird die Bedeutung aber zunehmen, insbesondere in Gebieten mit Hurrikan-Gefährdung – wie zum Beispiel die südliche USA, Karibik und Mexiko – oder ebenfalls in Regionen, die von Trockenheit bedroht sind; zum Beispiel große Teile des afrikanischen Kontinents sowie der Nahe Osten. #3 Welche ESG-Themen gilt es für Unternehmen in den kommenden Jahren umzusetzen und welche Lösungen gibt deas seinen Kunden an die Hand? Thomas Hergarten: Viele Unternehmen denken darüber nach, wie sie sich unabhängi- ger von den hohen Energiekosten aufstellen können, die in den nächsten Jahren voraussicht- lich weiter steigen. Darüber hinaus gibt es gesetzliche Vorgaben, welche Maßnahmen bei Neu- oder Umbauten zu ergreifen sind, um die erforderlichen Genehmigungen zu erhalten. Zahlenmäßig steht das Thema Photovoltaik an erster Stelle, zu dem es in den vergangenen Jahren eine intensive Diskussion zwischen Unternemen, Betreibern von Anlagen und Versicherern gab. Inzwischen hat sich ein etwas stabileres Regelwerk ent- wickelt, was die Umsetzung ins- gesamt erleichtern soll. Wichtig ist, dass im Vorfeld alle involvierten Par- teien informiert werden, um zu einer vertretbaren Lösung zu gelangen. Planen Sie eine eigene PV-Anlage oder interessieren sich für weitere altenative Energien, wie beispielsweise Wasserstoff? Binden Sie die deas frühzeitig ein – wir unter- stützen fachlich sowie technisch.

VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN KREATIVE KREATIVE INNOVATION INNOVATION Das Tool cover.property erstellt auf Basis von 3D-Scans einen digitalen Zwilling Ihrer Gebäude in Echtzeit. Erfahren Sie in diesem Kapitel von den Experten der Digitalisierungseinheit unserer Unternehmensgruppe, wie diese Technologie funktioniert und wie Sie sie gewinnbringend für Ihr Unternehmen einsetzen können.

INNOVATION 69 Don Rorlach und Nathalie Küper, Leiter und Leiterin von cover.mesh, erläutern die wertvollen Erkenntnisse und die Vision dieses außergewöhnli- chen Projekts. Die Geburtsstunde der Innovation „Die Idee für cover.property entstand aus einer Notwendigkeit heraus“, sagt Don Rorlach. „Es gibt kaum Tools für eine effiziente Risikoerfassung und -analyse. Gleichzeitig wird die Datenerfassung und -verarbeitung in der Versicherungsbranche zuneh- mend komplexer und unübersichtlicher.“ Die konkre- te Idee, ein 3D-Scan-Tool zu entwickeln, kam von Yan Doldonov, einem Mitarbeiter von cover.mesh. Er hatte ein ähnliches Visualisierungstool für Ölplattformen in Aserbaidschan gebaut. Dieser technische Ansatz soll nun auch die Gebäudebewertung erleichtern. „Wir wollten eine Lösung schaffen, die die Effizienz steigert und den Prozess der Risikobewertung verein- facht, indem wir neueste Technologien nutzen“, betont Nathalie Küper. Der Einsatz dieser 3D-Scans war der erste Schritt, das digitale Risikomanagement auf ein völlig neues Niveau zu heben.” Nathalie Küper

Eine 3D-LiDAR-Kamera erstellt einen digitalen Zwilling, der Analyse, Dokumentation und virtuelle Begehungen mit Zugriff ermöglicht. 71 Die Notwendigkeit der Innovation Die Entwicklung von cover.property wurde durch die steigenden Anforderun- gen im Sachversicherungsmarkt voran- getrieben. „Der Informations- und Daten- bedarf für die Zeichnung von Risiken bei den Versicherern steigt kontinuierlich“, erklärt Don Rorlach. „Dadurch wächst auch der Wert der Expertise von Risikoingenieu- ren, die für die Begutachtung verantwort- lich und bislang vor Ort notwendig sind. Besonders bei der Bewertung von Indust- rie- und Logistikgebäuden stehen wir vor erheblichen Herausforderungen, die durch steigende Schadenquoten und damit ver- bundene höhere Prämien weiter verschärft werden.“ Neue Risiken entstehen etwa durch die zunehmende Nutzung von Geräten mit Ak- ku-Technologie, die im Falle eines Brandes schwer zu löschen sind. Zudem werden Ge- bäude immer komplexer, wie beispielsweise

INNOVATION 73 Vision für die Zukunft des Risikomanagements prozess stellt sicher, dass die Lösung den Kundenbedürf- nissen entspricht und neue Wege für die Risikobewertung eröffnet. Die Ziele von cover.property sind klar: „Wir möchten das Risikomanagement von der ersten Begehung bis hin zum Veränderungsmanagement mit modernen Tools für alle Beteiligten effektiver und effizienter gestalten“, sagt Don Rorlach. Nathalie Küper: „Unser Ziel ist es, Risiken, die früher als kritisch galten, durch detaillierte Informati- onen besser versicherbar zu machen.“ Die Vorteile für die Kunden liegen mit optimierten Konditionen hinsichtlich Deckungsumfang und Preis deutlich auf der Hand. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend: „Be- reits 2024 konnten wir Aufträge generieren, obwohl der kommerzielle Vertrieb erst 2025 startete“, berichtet das Team. Kunden entdecken zudem weitere Einsatzmög- lichkeiten von cover.property, etwa bei der Planung von Umbauten oder der Bestandsaufnahme bei An- und Ab- mietungen. Diese Vielseitigkeit zeigt das Potenzial von cover.property für die Effizienz in der Gebäudeverwal- tung und erklärt die Begeisterung von Kunden und Ver- sicherern. Erfolge und Perspektiven Für die bisherigen Erfolge war die Zusammenarbeit entscheidend: „Frühzeitiges Einbeziehen der Kollegen und deren Feedback war ein großer Vorteil“, erklärt Don Rorlach. „cover.property bietet hierbei eine ganz ein- fache Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten – und das nicht nur intern, sondern auch extern wie bspw. mit der Versicherungsabteilung von Rhenus Logistik, die uns bereits Kundenfeedback gegeben hat“. Der Entwicklungs- Optimistische Zukunftsaussichten „Das volle Ausmaß und der Einsatzbereich des Tools sind noch lange nicht erschöpft. Wir stehen immer noch am Anfang und entwickeln das Tool stetig auf Basis des Feedbacks der Kunden, Risikoingenieure, Kundenberater und natürlich mit dem Einsatz der neuesten Technologien wie KI weiter“, berichtet Don Rorlach.

VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN MEHR MEHR WEITBLICK WEITBLICK Mit Blick auf Ihre finanziellen Kalkulationen, Risikobewertungen und drohende Zahlungsausfälle in Ihrem Arbeitsalltag kann die KI greifbare Mehrwerte bieten. Lesen Sie im Interview mit unseren Experten für Kreditversicherungen von Ecclesia Credit mehr darüber und erfahren Sie, inwiefern Vorschriften mit dem Einsatz von KI verbunden sind.

WEITBLICK 77 Zahlungserfahrungen sowie extern verfügbare Informationen wie beispielsweise von Wirtschaftsauskünften oder Rating- agenturen sowie Branchen- und Länderanalysen. Zudem regelt eine Kreditrichtlinie detailliert, wer im Unternehmen über die Vergabe von internen Limiten entscheiden darf, wie und unter welchen Konditionen der Fakturierungsprozess abläuft und wie Forderungen außergerichtlich und gerichtlich beizutreiben sind, wenn Abnehmer ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Über die internen Risikobewertungsprozesse und Richt- linien hinaus besteht für Unternehmen immer auch die Mög- lichkeit, die Außenstände mithilfe von externen Warenkredit- versicherungen abzusichern. Hierbei bestehen verschiedenste Ansätze. Zum einen können ganze Portfolios abgesichert wer- den, was die am weitesten verbreitete Praxis darstellt. Es ist jedoch auch möglich, ausschließlich Ausschnitte oder Spitzen- risiken durch einen externen Versicherer covern zu lassen. Au- ßerdem ist die Kombination von mehreren Anbietern möglich, um deren Limitzeichnungskapazitäten effektiv zu kombinieren. Stefan Vogel: Neben den klassischen Modellen setzen Unternehmen zunehmend auch auf KI-gestützte Modelle. KI kann Daten aus verschiedenen Quellen nutzen, die intern über eigenes Kreditmanagement und Zahlungserfahrungen wie auch extern über Markt- und Branchendaten verfügbar sind, um präzisere Einschätzungen zu liefern. Wichtig ist hier- bei, dass KI-Modelle auf möglichst vollständige und qualita- tiv hochwertige Daten zugreifen. Die Kombination aus klas- sischem Credit-Management und den Möglichkeiten der KI bietet eine robuste Grundlage, um Zahlungsausfälle zu mini- mieren. Zudem kann insbesondere auch ein Forderungsver- kauf mittels Factoring dazu beitragen, Ausfallrisiken kom- plett zu eliminieren und zusätzlich Liquidität zu generieren. Darüber hinaus kommen zunehmend auch Sentiment-Ana- lysen aus Social Media oder Nachrichtenquellen zum Einsatz, die frühzeitig Hinweise auf finanzielle Schwierigkeiten eines Unter- nehmens liefern können. Makroökonomische Analysen wiederum helfen, Branchenrisiken sowie gesamtwirtschaftliche Entwick- lungen systematisch in die Risikobewertung einzubeziehen. Eine gute Strategie zur Absicherung von Zahlungsausfällen kombiniert präventive Maßnahmen, technologiebasierte Risikobewertung und finanzielle Absicherungsinstrumente. Unternehmen, die KI- gestützte Analysen, dynamische Scoring-Modelle und alterna- tive Finanzierungsformen einsetzen, können Zahlungsausfälle besser sowie frühzeitiger erkennen und damit gezielt verhindern.

WEITBLICK 79 Stefan Vogel: Ein weiterer Vorteil von KI liegt darin, Ent- scheidungsprozesse erheblich zu beschleunigen. Präzise Ri- sikoeinschätzungen und die Möglichkeit, strategisch fundier- ter zu handeln, verbessern ebenfalls die Risikominimierung. Zusätzlich zu der Herausforderung der Datenverfügbarkeit besteht auch hier die Frage nach der Transparenz. Die Ent- scheidungen der KI-Modelle sind nicht immer nachvollzieh- bar, was die Akzeptanz erschwert – insbesondere bei Kredit- entscheidungen, die regulatorischen Vorgaben unterliegen. KI bietet Unternehmen dennoch enorme Chancen zur Risiko- minimierung und Resilienzsteigerung, insbesondere durch frühzeitige Risikoerkennung, Automatisierung und präzisere Prognosen. Allerdings erfordert der erfolgreiche Einsatz eine gute Datenbasis, Transparenz und den verantwortungsvollen Umgang mit ethischen und rechtlichen Herausforderungen. Mark Sieber: Schon heute verwenden alle großen Waren- kreditversicherer umfangreiche KI-Modelle, um stark anstei- gende Zahlen von Kreditentscheidungen zu bewältigen sowie Entscheidungsgeschwindigkeiten zu erhöhen, und treffen ei- nen hohen Prozentsatz der Kreditlimitentscheidungen bereits voll automatisiert. Auch in die Bonitätsprüfungsprozesse von Unternehmen wird KI zukünftig zunehmend Einzug halten und insbesondere in Branchen von Vorteil sein, die mit einer hohen Komplexi- tät externer Einflüsse, einer großen Zahl an Debitoren und/ oder Lieferanten konfrontiert sind. KI kann hier das Kreditma- nagement effizienter gestalten, indem sie zum Beispiel auch Analysen in die Berechnung von Ausfallwahrscheinlichkeiten einfließen lässt, die nicht Inhalt eines klassischen Kreditprü- fungsprozesses sind. Dazu zählen beispielsweise die Auswer- tung des Echtzeit-Einkaufsverhaltens, die Analyse abweichen- der Bestellmengen sowie die Beobachtung unterschiedlicher Bestellzyklen, die bislang im klassischen Kreditprüfungspro- zess nicht berücksichtigt werden. Wie schätzen Sie die Marktprognose für die kommenden Jahre ein und welche Branchen könnten besonders von KI profitieren?

Wie sehen Sie die Zukunft der Absiche- rung von Zahlungsausfällen, insbeson- dere im Hinblick auf den Einsatz von KI im Kredit-Bereich, und welche Entwick- lungen oder Innovationen erwarten Sie in den kommenden Jahren? WEITBLICK 81 Eine stärkere Liquiditätsplanung unter Berücksichti- gung der IFRS-9-Vorgaben sowie eine resilientere Finanz- strategie sind ebenfalls unerlässlich. Schließlich sollten Unternehmen ESG-Kriterien zunehmend in ihre Kreditrisiko- bewertungen einbeziehen, um den Zugang zu Finanzierun- gen nachhaltig zu sichern. Mark Sieber: Kurzfristig wird KI keine Revolution im Kredit- managementprozess von Unternehmen auslösen, denn viele Unternehmen stecken bei der Nutzung von KI noch in den Kin- derschuhen. Sicher wird sie jedoch schnell dazu beitragen, die Komplexität großer Datenmengen zu bewältigen, und damit bestehende Prozesse effizienter und schneller machen. Zudem wird es durch eine selbst lernende, in den Entscheidungspro- zess eingebundene KI möglich sein, aus dem Zahlungsverhalten einer Vielzahl von Kunden und Transaktionen Muster und Handlungsempfehlungen abzuleiten und damit zu unterstüt- zen, Ausfallrisiken zu minimieren. Die Herausforderung wird in diesem Pro- zess darin liegen, die richtige Balan- ce zwischen Auto- matisierung und menschlicher Kon- trolle zu finden. KI wird die Arbeit im Kredit- risikomanagement somit nicht voll- ständig ersetzen – aber sie deutlich beschleunigen und optimieren.” Mark Sieber Stefan Vogel: Klar, KI wird Entscheidungen schneller und präziser machen, aber klassische Modelle der Kredit- versicherung bleiben bestehen. Besonders relevant ist KI bei „Buy Now, Pay Later“ (BNPL)-Modellen, wo Entscheidun- gen in Sekunden getroffen werden müssen. Wenn ein Kunde heute bei einem Online-Händler bestellt, entscheidet die KI innerhalb von drei Sekunden, ob ein Kreditlimit gewährt wird. Diese Geschwindigkeit wäre ohne KI kaum möglich. Die Herausforderung liegt darin, die richtige Balance zwi- schen Kundengewinnung und Risikominimierung zu finden. Die Kombination aus menschlichem Urteilsvermögen und KI-gestützten Analysen wird die Zukunft prägen. Unterneh- men, die diese Technologie richtig einsetzen, werden resi- lienter und wettbewerbsfähiger sein.

VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN KONTROLLIERTE KONTROLLIERTE DYNAMIK DYNAMIK Wir bringen Sie auf Augenhöhe mit unserem starken Netzwerk aus Risikoträgern. Dies in Kombination mit der Markt- und Einkaufsmacht unserer Unternehmensgruppe ermöglicht uns die fortlaufende Entwicklung innovativer und bedarfsgerechter Versicherungsprodukte und Risikomanagementlösungen. Unser Ziel: Ihr entscheidender Vorteil.

Einkaufsmacht und Partnerschaft auf Augenhöhe Entwicklung von Versicherungsprodukten „Unsere Einkaufsmacht ist unsere Stärke. Part- nerschaften auf Augenhöhe mit den Versicherern er- möglichen innovative Versicherungsprodukte“, betont Leonhard Ihli. „Die Auswahl und das Monitoring der Risikoträger sind zentrale Bestandteile unserer Stra- tegie, um die bestmögliche Absicherung für unsere Kunden zu gewährleisten.“ Thomas Olaynig: „Im Alltag entstehen viele kleine Erfolgsgeschichten, besonders im Eskalationsmanagement. Wenn es bei einem Ver- sicherer zu Verzögerungen kommt, lösen wir das Prob- lem schnell und effizient.“ Effizienz und Genauigkeit bei der Schadenabwicklung Im Schadenfall ist Zeit ein kritischer Faktor. „Dank unseres großen Netzwerks aus Experten, Gut- achtern und Dienstleistern können wir jeden Schaden schnell bewerten und geeignete Maßnahmen ein- leiten. Unsere kurzen Reaktionszeiten minimieren Produktentwicklung Hochwertige, innovative Produkte, die Ihren Bedarf optimal decken. Optimierte Versicherungskonditionen Beste Prämien und umfassende Deckung durch kontinuierliche Überprüfung und Ver- besserung. Regulatorische Anforderungen Direkte Integration aktueller rechtlicher Ver- änderungen in Absicherungskonzepte. Integrierte Lösungen Vernetzte Dienstleistungen und Produkte aus einer Hand für Einfachheit, Flexibilität und Kosteneinsparungen. Leistungsportfolio Expertise und Absicherung für spezielle Fälle wie Fusionen, Übernahmen, Kredite, Finanzie- rungen und Rückversicherungen.

BE WEGUNG VER ANTWORTUNG Einkauf und Vermittlung von Versicherungen Gute Konditionen Ideal für kosteneffiziente Absicherungslösungen: Wir verhandeln mit unserem gesamten Einkaufsvolumen sowie unserer Expertise bessere Deckungsinhalte und niedrigere Prämien. Maßgeschneiderte Lösungen und exklusive Angebote Wir bieten individuelle Lösungen und haben Zugang zu speziellen Angeboten, die erhebliche Vorteile für unse- re Kunden bringen. kosten, was direkte Einsparungen für unsere Kunden bedeutet. Absicherung spezieller Risiken Wir überzeugen Versicherer, spezielle Risiken zu über- nehmen, basierend auf unseren präzisen Marktdaten. Bessere Serviceleistungen Unsere hohe Reputation ermöglicht besseren Zugang zu Versicherern und schnellere Serviceleistungen. Marktzugang Durch unsere umfangreichen Marktkenntnisse und Netzwerke verschaffen wir unseren Kunden Zugang zu den besten Versicherungsanbietern und -produkten. Effiziente Risikobündelung Wir erzielen durch die Bündelung gleichartiger Risi- ken bestmögliche Prämien und senken Verwaltungs- Vertragsgestaltung und -verwaltung Wir übernehmen die gesamte Vertragsabwicklung, was Ihnen bürokratischen Aufwand erspart und eine rei- bungslose Abwicklung sichert. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung Wir passen Ihre Versicherungen regelmäßig an, um op- timalen Schutz zu gewährleisten.

VER ANTWORTUNG DYNAMIK 89 Risikoberatung und Risiko- management Individuelle Beratung Konzeption und Optimierung Ihres Versicherungs- schutzes entsprechend Ihrer Risikosituation. Risikobewertung Bewertung und Quantifizierung von Risiken, Verzicht auf unnötigen Versicherungsschutz. Präventionskonzepte Identifikation und Umsetzung präventiver Maßnahmen zur Schadenminimierung. Interessensvertretung Vertretung Ihrer Interessen gegenüber Versi- cherern. Innovative Technologien Integration neuer Technologien wie Big Data, KI und IoT in die Risikoanalyse. Data Intelligence Präzise Risikobewertung durch fundierte Da- tenbasis und moderne Analysetools. Beratung durch Experten Praxisnahe Beratung durch erfahrene Fach- kräfte im Risikomanagement. Gerne nehme ich mir persönlich Zeit. LEONHARD IHLI Leiter Versicherer-Management Team gefunden, das entsprechende ESG-Ratings erstellt. Durch diese vertrauensvolle Kooperation profitieren unsere Kunden von einem einfachen Ver- fahren und einer Skala, die zeigt, wie nachhaltig der jeweilige Versicherer agiert“, betont Thomas Olaynig. Transparenz und gut nachvollziehbare Informatio- nen sind dabei zentral, ebenso wie die Einhaltung regulatorischer Anforderungen wie das Lieferket- tensorgfaltspflichtengesetz. Netzwerk und Plattform für die Entwicklung innovativer Lösungen Leonhard Ihli betont die Bedeutung des Netzwerks und des fachlichen Austauschs: „Wir sind sehr gut mit dem Markt vernetzt. Der fachliche Austausch und der persönliche Kontakt spielen eine entschei- dende Rolle.“ Spartenspezifische Veranstaltungen fördern diesen Austausch und bieten eine Plattform für Diskussionen und die Entwicklung innovativer Lösungen. Thomas Olaynig: „Unsere detaillierten Marktkenntnisse helfen uns, schnell auf Verände- rungen zu reagieren.“ Austausch mit den Risikoträgern Der regelmäßige persönliche Austausch mit den Risikoträgern ist für die Ecclesia Gruppe von hohem Wert. Dafür wurde die Veranstaltungsreihe „Ecclesia- Marktplatz“ konzipiert. Dieses Format bringt Mitar- beitende mit Risikoträgern und Versicherern zusam- men, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu beleuchten und Lösungen zu diskutieren. 2025 werden die Ecclesia-Marktplätze mit fünf sparten- spezifischen Events fortgesetzt. Leonhard Ihli: „Wir haben viele Mitarbeitende der Versicherer eingela- den, mit denen wir auf Augenhöhe interagieren. Die- ser direkte Austausch und die Vernetzung sind uns wichtig.“

VERÄNDERUNGEN POSITIV BEGEGNEN HOHE HOHE SICHERHEIT SICHERHEIT Um Ihre Mitarbeitenden zu schützen, verfügen unsere Experten für betriebliche Altersvorsorge über maßgeschneiderte Lösungen, die auf die Bedürfnisse Ihrer Belegschaft abgestimmt sind. Erfahren Sie von Tobias Bailer und Marc Sontowski, wie dieser spürbare Mehrwert auch in Ihrem Unternehmen nachhaltig und effizient implementiert werden kann.

TR ANSPARENZ ecpension&benefits Prozesse – zu schaffen. Gleichzeitig treiben wir die Digitalisie- rung administrativer Abläufe aktiv voran, um Unternehmen eine nahtlose, effiziente und zukunftssichere Verwaltung ihrer bAV- Lösungen zu ermöglichen. Marc Sontowski: Unser Ansatz kombiniert juristisch ein- wandfreie Prozesse mit einer klaren und gut verständlichen Kommunikation. Dies sorgt nicht nur für eine höhere Akzeptanz bei den Mitarbeitenden, sondern entlastet auch die Personal- abteilungen der Unternehmen erheblich. Darüber hinaus sind wir digital affin und sprechen die Sprache unserer Kunden, die gerade im HR-Bereich großen Wert auf digitale Prozesse legen. Tobias Bailer: Unser Team besteht aus Kolleginnen und Kollegen mit langjähriger Fachexpertise und Erfahrung in der betrieblichen Altersvorsorge. Was uns besonders aus- zeichnet, sind unsere Leidenschaft und das hohe Maß an Begegnungsqualität im persönlichen Gespräch. Es geht da- rum, die Notwendigkeit und Attraktivität der Eigenvorsorge über den Arbeitgeber bei den Mitarbeitenden ansprechend zu kommunizieren und nachhaltig ihr Interesse zu wecken. Marc Sontowski: Das Thema ist sehr emotional, weil die bAV oft eine der bedeutendsten finanziellen Entscheidungen im Le- ben der Mitarbeitenden ist. Unsere Stärke liegt darin, sowohl die technischen als auch die emotionalen Aspekte zu meistern und so einen hohen Mehrwert für Unternehmen und ihre Mitarbeiten- den zu schaffen. Unsere digitalen Fähigkeiten ermöglichen es uns zudem, unsere Projekte nahtlos in die modernen Arbeitspro- zesse unserer Kunden zu integrieren und diese zu unterstützen. Was sind die Expertise und Stärken Ihres Teams sowie die entscheidenden Kompetenzen, Erfahrungen und Kundenvorteile?

Können Sie über bemerkenswerte, nachhaltige oder emotionale Success Storys aus Ihrer Zusammenarbeit mit langjährigen Kunden und Partnern berichten? SICHERHEIT 95 Tobias Bailer: Wir haben mit zahlreichen renommierten Unternehmen zusammengearbeitet, darunter die Autohan- delsgruppe Graf Hardenberg, IAV, AVIS Budget Group und Isa- bellenhütte Heusler. Eine Vielzahl an weiteren namhaften Un- ternehmen beraten wir seit mehreren Jahren kontinuierlich. Diese Partnerschaften beweisen, wie eine gut implementierte bAV die Mitarbeiterbindung und das Vertrauen stärkt. Marc Sontowski: Besonders hervorzuheben ist die Zu- sammenarbeit mit Graf Hardenberg. Durch unsere Beratung konnte dort die Teilnahmequote an der betrieblichen Alters- vorsorge um mehr als 50 Prozent gesteigert werden, was zu einer signifikanten Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit führte. Es ist großartig zu sehen, wie wir Unternehmen dabei unterstützen, ihren Mitarbeitenden echte Sicherheit für die Zukunft zu bieten – ein Gewinn für beide Seiten. Welche Herausforderungen gilt es zu meistern und wie lässt sich ein Vorsorgeangebot managen, um davon dauerhaft aus Unternehmens- und Arbeitgebersicht zu profitieren? Marc Sontowski: Es ist wichtig, die Administration al- ter Verträge zu bewerkstelligen und eine klare, nachhaltige Vorsorgestrategie für die Zukunft zu entwickeln. Eine regel- mäßige und klare Kommunikation ist entscheidend, um die Vorteile der bAV immer wieder ins Bewusstsein zu rufen. Tobias Bailer: Die größte Herausforderung besteht darin, die bAV als wertvolles Instrument zur Mitarbeiterbindung und -fin- dung weiter zu etablieren. Der Arbeitgeber will auf der einen Seite Struktur haben, andererseits aber auch Rechtssicherheit. Auf dieser Grundlage wird dann überlegt, was konkret als Bindungs- und Findungsins- trument geschaffen werden kann. Neueinstellungen bieten ebenfalls eine hervorragende Gelegenheit, die bAV als zu- sätzlichen Benefit anzubieten. Tobias Bailer Unser Motto lautet: Tue Gutes und sprich darüber.“ Welche Zahlen, Daten, Fakten und Informationen beinhaltet ein gelungenes Kommunikationskonzept zu dieser Thematik? Tobias Bailer: Ein erfolgreiches Kommunikationskonzept sollte die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Rentenver- sicherung erläutern und aufzeigen, wie eine bAV die Renten- lücke schließen kann. Es ist wichtig, auch andere Sparformen im privaten Horizont zu streifen, um die bAV-Möglichkeit nicht zu eindimensional zu erläutern.

SICHERHEIT 97 Inwiefern spielt die gesetzliche Krankenversicherung – mit weiter erheblich steigenden Kosten – in diesem Kontext eine Rolle? Marc Sontowski: Die steigenden Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung erhöhen die Attraktivität der bAV, da sie die Sozialversicherungsersparnis steigert. Viel wichtiger ist jedoch, dass die Leistungen der gesetzlichen Krankenver- sicherung sinken, wodurch die betriebliche Krankenversiche- rung (bKV) als ideale Ergänzung zur bAV an Bedeutung gewinnt. Lässt sich ein standardisiertes bAV-Modell konzipieren und realisieren? Ist es möglich, die Komplexität von Neuzusagen zu verringern und wie kann dies gelingen? Mit welchen Entscheidern aus Politik und Wirtschaft befinden Sie sich kontinuierlich im Austausch und wie überzeugen Sie diese? Tobias Bailer: Ein standardisiertes Modell für die betrieb- liche Altersvorsorge wäre mit erheblichem Aufwand und politi- schem Willen möglich. Aus unserer Sicht ist dies jedoch nicht notwendig, da es die Komplexität weiter erhöhen würde. Die Vergangenheit zeigt, dass einfache Lösungen oft die besten sind. Ein flexibles Modell, das sich an die individuellen Bedürf- nisse der Unternehmen und ihrer Mitarbeitenden anpassen lässt, ist in der Regel effektiver und praktikabler. Standardisie- rungen könnten dazu führen, dass spezifische Anforderungen und Besonderheiten nicht ausreichend berücksichtigt werden. Marc Sontowski: Ja, das ist machbar und liegt an der Ge- staltung der Verträge. Mit unserer Expertise stellen wir sicher, dass neue Zusagen nie- mals unnötig komplex sind. Wir setzen auf klare und verständliche Vertragsbedingungen, die den Arbeitnehmern die Vorteile der bAV deutlich machen. Durch standardisierte Prozesse und transparente Kommunikation können wir die Komplexität reduzieren und die Akzeptanz erhöhen.“ Marc Sontowski Tobias Bailer: Wir stehen in ständigem Austausch mit Ent- scheidungsträgern aus der Wirtschaft, da wir diese mit unse- rer Dienstleistung adressieren und deren Herausforderungen lösen. Unser Ziel ist es, immer auf dem neuesten Stand zu sein und unsere Modelle kontinuierlich zu verbessern. Durch fun- dierte Argumente, erfolgreiche Beispiele aus der Praxis und eine klare Darstellung unserer Lösungen überzeugen wir die Entscheider. Wir beteiligen uns an Fachkonferenzen, Arbeits- gruppen und Netzwerken, um den Dialog zu fördern und ge- meinsam an Lösungen zu arbeiten, die den Bedürfnissen der Unternehmen und ihrer Mitarbeitenden gerecht werden.

GEMEINSAM VERÄNDERUNGEN GEWINNBRINGEND NUTZEN. Sie stehen vor Herausforderungen? Wir zeigen Ihnen die Wege! In einer bewegten Zeit dürfen wir nicht stillstehen. Un- sere Lösungen sind so flexibel wie Ihre Anforderungen. Zusammen finden wir umfassende und belastbare Ab- sicherungen für Ihren Erfolg. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen. Verein- baren Sie jetzt Ihren persönlichen Gesprächstermin. Ihre Risiken sind unsere Stärke.